Im schönen Dettighofen am Rande der Schweiz bauen wir, also Rolf Hauser und sein Team, seit 1988 auf 6 Hektar Freiland und 2000 m² Gewächshausfläche insgesamt über 35 verschiedene Sorten Gemüse nach Bioland-Richtlinien an.
Das Wichtigste dabei: Liebe und Respekt zur Umwelt und den Lebewesen. Ohne dies wäre es nicht möglich, nach über 30 Jahren Bodenbewirtschaftung heute auf den selben Flächen noch schmackhaftes, wertvolles und gesundes Gemüse anzubauen. Dabei handeln wir nach den wichtigsten Grundsätzen im ökologisch-biologischen Anbau: Förderung der Bodenfruchtbarkeit, Kreislauf-Wirtschaft, artgerechte Tierhaltung, Förderung biologischer Vielfalt und Sicherung einer lebenswerten Zukunft.
Förderung der Bodenfruchtbarkeit
Dem Boden nicht mehr zu nehmen als wir geben, so lautet unsere Devise. Durch vielfältige Maßnahmen versuchen wir den Humusgehalt in unseren Böden zu erhöhen, die Struktur zu verbessern und einen optimalen Nährstoffhaushalt im Gleichgewicht zu erhalten. Das erreichen wir aber nicht alleine, sondern mit Millionen von fleißigen und überaus wertvollen Helfern: den Bodenlebewesen und Mikroorganismen. Darunter zählt zum Beispiel der Regenwurm als einer unserer wichtigsten Mitarbeiter, der nicht nur abgestorbene Pflanzenreste zerlegt und verteilt sondern gleichzeitig den Boden auflockert und durchlüftet. Außerdem Knöllchenbakterien, die Stickstoff aus der Luft binden und Pflanzen wieder zur Verfügung stellen. Nicht zu vergessen zahlreiche Pilzarten, die unter anderem die Nährstoffaufnahme der Pflanzenwurzeln unterstützen.
Durch Fruchtfolge – also sinnvolles Abwechseln verschiedener Gemüsesorten auf den verschiedenen Feldern – und Gründüngung bewerkstelligen wir einen ausbalancierten Nährstoffhaushalt und lassen dem Boden Zeit, sich von einer Anbauphase zu erholen.
Kreislaufwirtschaft
Im Kreislauf zu wirtschaften ist eine der zentralen Prinzipien im Bioland-Anbau. Dahinter steht im Wesentlichen ein geschlossener Nährstoffkreislauf. Das bedeutet für uns, dass die Nähstoffe, die für das Bodenleben, das Wachstum der Pflanzen und als Futter für die Tiere wichtig sind, auf natürliche Weise im Kreislauf gehalten werden und möglichst nicht oder nur wenig aus externer Erzeugung. Deshalb ist hierfür auch eine kleine Rind- und Schweinehaltung von großer Bedeutung. So und durch sinnvolle Abfallverwertung bringen wir Nährstoffe in Form von Mist und Kompost wieder auf die Felder. Auf diese Weise können wir auf chemisch-synthetische Düngemittel verzichten und sind weitestgehend autark und unabhängig von raren Rohstoffen
Artgerechte Tierhaltung
Bei uns werden Tiere nicht zu Nahrungslieferanten reduziert, sondern als Lebewesen mit Gefühlen und Intelligenz gesehen. Wir halten eine kleine Rinderherde und ca. 10 Schweine. Futter bekommen sie nur das Beste: hofeigene Gemüseabfälle, Heu und Getreide. Im Stall wird durch Stroheinstreu für trockene und weiche Unterlage gesorgt. Die Gesundheit von Tieren ist stark von Futter- und Lebensqualität, ausreichend Platz, Bewegung und Entfaltung von sozialen Strukturen abhängig. All das bieten wir unseren Tieren und können so psychischen und physischen Krankheiten weitestgehend vorbeugen, damit die Tiere ein so artgerechtes Leben wie möglich führen können – das schmeckt man übrigens auch beim Fleisch.
Förderung biologischer Vielfalt
Die Umwelt zu schützen und Artenvielfalt sowohl im Pflanzen- als auch Tier- und Insektenbereich zu bewahren und zu fördern ist uns ein sehr wichtiges Anliegen. Es ist nicht nur ein Schönheitsaspekt, wenn das Leben in voller Pracht blüht und wir die Insekten, Vögeln und Bienen hören. Es ist essenziell für unsere Zukunft. Denn je vielfältiger das Genpotenzial der Erde ist, desto weniger kann es durch Epidemien oder andere Katastrophen gefährdet werden. Der Erhalt vieler Pflanzen-, Tier- und Insektenarten ist also nicht nur eine Frage der Ethik, sondern gerade in der Landwirtschaft auf lange Sicht überlebenswichtig. Dieses Ziel unterstützen wir, indem wir Lebensräume für Insekten und viele Tierarten schaffen sowie Wildtiere auf unseren Feldern schonen. Das heißt in der Praxis: Wir legen Hecken als Rückzugsort für zahlreiche Kleintiere wie Insekten und Nützlinge an. Außerdem schaffen wir durch Blumenstreifen über die gesamte Saison Nahrung und Lebensraum für Bienen, Hummeln und andere Insekten. Und auch für Vögel stellen wir Nisthilfen und -Möglichkeiten in unserem Stall zur Verfügung.
Sicherung einer lebenswerten Zukunft
Lebensmittel sind für uns Menschen das Essenziellste. Dementsprechend ist eine intakte Landwirtschaft auf nachhaltige Weise unerlässlich, wenn wir noch weitere Jahrzehnte gesundes Gemüse und Obst anbauen wollen. Das bedeutet für uns, dass wir mit den uns gegebenen Ressourcen schonend und nachhaltig umgehen müssen, sie schützen und nicht mit Schadstoffen zu belasten. Deshalb verwenden wir keine synthetisch-chemischen Dünger, Pestizide oder Hormone. Selbst Pflanzenschutz betreiben wir nur in Ausnahmefällen und auch dort sehr bedacht.
Die Erde war vor uns da, und sie wird uns zweifellos überleben. Wir sind als Spezies Mensch aber davon abhängig, wie wir mit Mutter Natur umgehen.